Persönliche Philosophie

Meiner Ansicht nach ist es nie zu spät, Klavierspielen zu lernen. Erwachsene und ältere Menschen lernen erfahrungsgemäß weder langsamer noch schwerfälliger als Kinder, sie lernen nur anders.

 

Während Kinder vor allem mit ihren Sinnen spontan erfassen, wie eine musikalische Aufgabe zu bewältigen ist, möchten Erwachsene i.d.R. zunächst einmal gedanklich nachvollziehen können, welche Anforderungen sich hier stellen und wie diese musikalisch und technisch erfüllt werden können. Das Kind nutzt beim Lernen seine Intuition, der Erwachsene sein Verständnis.

 

Die besondere Faszination, die das Klavier auf Menschen jeden Alters ausübt, ergibt sich m.E. aus der Möglichkeit, mehrstimmig auf dem Instrument zu spielen. Wir können auf dem Klavier Melodien mit unterschiedlichsten Harmonien verbinden und haben dafür den Tonumfang eines ganzen Sinfonieorchesters zur Verfügung! Dadurch kann man auch als Anfänger schon bald ansprechende und vielseitige Klangergebnisse erzielen!

Gleichzeitig sind die melodischen und harmonischen Gegebenheiten des Klaviers auch eine Herausforderung, weil wir als Pianisten/Pianistinnen mit einer Vielzahl von Stimmen umgehen müssen, die technisch bewältigt und mit Blick auf das ganze Werk oder Stück interpretiert werden wollen. Das erfordert Übung, Konzentration und Geduld! Dafür werden wir mit dem harmonischen und melodischen Reichtum des Klaviers und der vielfältigen Klaviermusik belohnt!

 

Bedeutsam und ermutigend ist für mich dabei die Erfahrung, dass wir über keine großen pianistischen Fertigkeiten verfügen müssen, um mit dem Instrument schöpferisch umgehen zu können. Es braucht eigentlich „nur“ unser Interesse und unsere Offenheit für den jeweiligen Moment, in dem die Musik oder der Ton entsteht und uns in Schwingung versetzt ...

 

 

Blume